Hundekrankheiten

Hundekrankheiten

Informationen über Krankheiten, an denen Hunde erkranken können.

Hundekrankheiten

Wenn es Ihrem Hund nicht gut geht, wird Ihre Sorge um sein Wohlbefinden nicht geringer sein als wenn ein menschliches Mitglied in Ihrer Familie krank oder verletzt wäre. Hier finden Sie Informationen über mögliche Krankheiten, an denen Hunde erkranken können.

Gegen einen Großteil der Krankheiten gibt es verlässliche Impfungen. Gegen andere kann man nur vorbeugen und den Hund schützen.

Bei Fragen zu Behandlungen und Symptomen fragen Sie bitte immer auch Ihren Tierarzt.

Wir raten grundsätzlich dazu, alle Impfungen nach den Vorgaben der jeweiligen Hersteller einzeln zu impfen und nicht pauschal alle Impfungen jährlich zu verabreichen. Tollwut ist z.B. alle 3 Jahre fällig und auch Staupe und Parvovirose alle 2-3 Jahre, je nach Impfstoff. Nur Leptospirose und Zwingerhusten sollten jährlich geimpft werden.

Zwingerhusten

Der Zwingerhusten bezeichnet eine hoch ansteckende Erkrankung der oberen Atemwege, die sich v. a. durch Husten, Rotzen, Würgen, Erbrechen und Fieber äußert. Die Erkrankung wird durch verschiedene Viren und Bakterien ausgelöst und durch Tröpcheninfektion übertragen. Das Immunsystem wied angegriffen und die Schleimhäute der Atemwege geschädigt.

Symptome:

  • trockener, anfallsartiger Husten
  • Schleimauswurf
  • Atembeschwerden
  • in schweren Fällen Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Fieber

Der Kontakt mit anderen Hunden, fremdem Hundespielzeug und öffentlichen Wassernäpfen sollte vermieden werden. Mit hustenstillenden pflanzlichen Mitteln wie Hustensaft kann eine Linderung herbei geführt werden.

Hundekrankheiten

Giardien

Giardien sind Magen-Darm-Parasiten, die recht häufig vorkommen. Sie können zum Beispiel beim Trinken von abgestandenem Wasser aufgenommen werden. Der Parasit gelangt immer über den Mund in den Körper. Giardien befallen nicht nur Hunde, sondern auch andere Säugetiere und sind auch auf den Menschen übertragbar.

Bei normaler Hygiene ist das Ansteckungsrisiko für Menschen jedoch sehr gering. Allenfalls bei immungeschwächten Menschen und kleinen Kindern besteht ein geringes Risiko.

Die Einzeller siedeln sich an der Darmwand an und vermehren sich dort, wenn das Immunsystem des Hundes nicht stark genug ist.

Symptome:

  • schleimig, gelblicher Durchfall
  • manchmal auch Erbrechen

Typisch für einen Giardienbefall ist, dass die Tiere meist ein gutes Allgemeinbefinden haben und einen gesunden Appetit. Der Durchfall verschwindet und tritt dann wieder plötzlich auf. Häufig verlieren die Tiere immer weiter an Gewicht, wenn die Erkrankung nicht behandelt wird.

Die Diagnose erfolgt über eine Kotuntersuchung. Da nicht bei jedem Kotabsatz Giardien ausgeschieden werden, wird der Kot von drei aufeinanderfolgenden Tagen gesammelt und untersucht.

Meist sind die Giardien bei Hunden schnell behandelt. Metrobactin ist das Mittel der Wahl. Die Futter- und Trinknäpfe sollten heiß gewaschen werden, bei starkem Befall auch die Liegeplätze.

Staupe

Staupe ist eine Viruserkrankung, die in Gebieten mit dichter Hundepopulation verbreitet ist. Ein Hund kann das Virus bei Kontakt mit anderen infizierten Hunden einatmen. Das Virus kann sein Atem- und Verdauungssystem schädigen sowie seine Haut, Augen und Gehirn.

In milden Fällen wird der Hund lethargisch und verweigert die Futteraufnahme. Staupe befällt in der Regel Hunde unter 11 Monaten. In schweren Fällen kann er folgende Symptome entwickeln:

  • Augen- und wässriger Nasenausfluss
  • unregelmäßiger Husten, Atemprobleme
  • Erbrechen
  • Durchfall, oft mit Blut durchsetzt
  • Schädigung des Sehnervs und des Rückenmarks
  • nervöse Störungen, Krämpfe und Lämungen

Parvovirose

Ein gesunder Hund kann sich bei einem infizierten anstecken. Eine Ansteckung ist aber auch durch Viruskontakt in durch Kot verschmutzter Umwelt oder entsprechenden Gegenständen möglich. Das Virus kann außerhalb des Hundekörpers 3 – 6 Monate überleben. Bei Welpen kann es in seltenen Fällen zu einer Herzentzündung führen. Die häufigste Erkrankung ist die Entzündung der Darmschleimhaut (Enteritis). Die Symptome können unterschiedlich sein, von gar keinen bis zu wenig Anzeichen einer Infektion bis hin zu akutem Durchfall und Tod innerhalb 24 Stunden. Die häufigsten Anzeichen einer Infektion sind:

  • Plötzlich einsetzendes Erbrechen (süßlicher, starker Geruch)
  • Depression oder Appetittmangel
  • wässriger, blutiger Durchfall
  • Fieber
  • Aphatie, Atembewerden

Ohne intensive symptomatische Behandlung, Antibiotika eingeschlossen, kann ein Hund innerhalb von 48 – 72 Stunden sterben.

Leptospirose

Leptospirose wird durch verschiedene Stämme des Bakteriums Leptospirosa interogans ausgelöst. Ein Stamm befällt in der Hauptsache die Nieren, während zwei andere die Leber angreifen. Die Übertragung der Bakterien erfolgt normalerweise bei Kontakt zwischen zwei Tieren oder durch die Berührung eines gesunden Hundes mit Futter oder Lager eines infizierten Hundes, die durch dessen Urin kontaminiert waren. Im schlimmsten Fall kommt es zum Schock und plötzlichem Tod. In weniger schweren Fällen können folgende Anzeichen auftreten:

  • Appetitmangel
  • Erbrechen
  • Duchfall (u. U. mit Blut)
  • Dehydration
  • Starker Durst
  • Weigerung, sich zu bewegen
  • Gelbsucht
  • Erhöhte Harnbildung
  • Bauchschmerzen

Die für Leptospirose verantwortlichen Bakterien können auch beim Menschen ernsthafte Erkrankungen hervorrufen.

Hepatitits

Dieser Virus  wird von einem infizierten Hund mit Speichel, Urin und Kot ausgeschieden. So wird es auch auf einen gesunden Hund übertragen. Diese Erkrankung betrifft besonders Hunde unter 12 Monaten. Das Virus greift das Körpergewebe – vor allem die Leber an – und verursacht eine Entzündung, durch die die Leber sich dann vergrößert. Die Infektion verläuft meist mild, zu den Anzeichen können leichtes Unwohlsein und Futterverweigerung gehören. In schweren Fällen sind die Symptome klar und können wie folgt aussehen:

  • Extreme Depression
  • Appetittlosigkeit
  • Starker Durst
  • in abständen auftretendes Erbrechen
  • Bauchschwellung/Unwohlsein
  • Trübung der Cornea (Augenvordergrund)
Hundekrankheiten - Herzwurmerkrankung

Herzwurmerkrankung (Dirofilariose)

Die Herzwürmer werden durch einen Mückenstich übertragen. Sie besiedeln Blutgefäße in Herz und Lunge des Hundes, können jedoch erst 6 Monate nach der Infektion nachgewiesen werden. Symptome:

  • Gewichtsverlust
  • Husten
  • Atemnot
  • Herzinsuffizienz
  • Störungen von Leber ind Niere

Die Würmer sind bis zu 1 mm dick und 25 cm lang. Die Würmer können mit Medikamenten abgetötet werden. Allerdings können abgestorbene Würmer zu Thrombosen oder einer Lungenembolie führen. Daher ist eine frühe Erkennung der Herzwürmer besonders wichtig.

Unsere Hunde in Rumänien werden ab einem Alter von 8 Monaten auf eine Herzwurmerkrankung getestet. Ist der Test positiv, bekommen die Hunde sofort eine Behandlung, die sehr teuer ist (ca. 200 €). 4 Wochen lang bekommen die Hunde zunächst Doxycyclin. Dies reduziert in starkem Maß die Bakterien, die im Herzwurm leben und die für seine Existenz extrem wichtig sind. Werden diese reduziert, wird der Wurm geschwächt und wächst nicht mehr. Dann erfolgt die erste Injektion mit dem Medikament „Immiticide“, 4 Wochen später die zweite Injektion. Einen Tag danach direkt die 3. Injektion. Diese Injektion muss tief in den Muskel gespritzt werden, was  für den Hund sehr schmerzhaft sein kann. Nach dieser Behandlung benötigt der Organismus ca. 2 Wochen, um sich zu erholen. Erst danach können die Hunde ausreisen. Es gibt auch andere Behandlungsmethoden, aber die Behandlung mit Immiticiden ist für die Hunde die sanftere, effektivere. Immiticide sind weder in Rumänien noch in Deutschland erhältlich. In Deutschland sollte der Hund 3x alle 2 Monate mit Advocate (verschreibungspflichtig über den Tierarzt) behandelt werden. Nach einem halben Jahr sollte nochmal ein Blutbild erstellt werden.